7 Gründe warum Echtleder das umweltschädlichste Material der Modeindustrie ist

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Leder wird in der Gesellschaft oft als luxuriöses und lang haltbares Naturprodukt gesehen. Doch in Wahrheit ist Echtleder das umweltschädlichste Material der Modeindustrie (Quelle: 2017 Pulse Of The Fashion Industry Report).

Wir zeigen Dir die 7 wichtigsten Faktoren, weshalb dieses Material ökologisch nicht nachhaltig ist und der Umwelt sowie den Menschen schadet.

 

1. Leder ist kein Nebenprodukt der Fleischindustrie

Häufig geht man davon aus, dass die Lederindustrie ein Nebenprodukt der Fleischindustrie ist.

Doch diese Annahme ist falsch.

Mittlerweile dienen 40 Prozent der weltweiten Schlachtungen ausschließlich zur Lederherstellung. Grund dafür ist, dass die Fleischindustrie nicht die Qualität liefern kann, die die Lederindustrie benötigt, denn die Häute müssen möglichst intakt bleiben.

 

 

2. Hoher Flächenverbrauch und CO2 Ausstoss

Wie in der Fleischindustrie ist der enorme Flächenverbrauch und CO2-Ausstoss durch die Tierhaltung für die Lederherstellung problematisch. Die industrielle Tierhaltung ist nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) für ca. 15% der von Menschen verursachten Treibhausgase verantwortlich.

 

 

3. Hoher Wasserverbrauch

Leder hat einen enorm hohen Wasser-Fussabdruck von 17‘000 Liter Wasser für 1 kg.

Einerseits wird für die Tierhaltung eine grosse Menge an Wasser verbraucht aber andererseits auch während dem Gerbprozess. Das Gerben eines Quadratmeters Wasser braucht allein etwa 500 Liter Wasser.

 

 

4. Herstellung mit gesundheitsschädlichen Chemikalien

90% vom weltweit hergestellten Leder wird durch den chemischen Stoff Chrom haltbar und widerstandsfähig gemacht. Chrom III wird dazu während dem Gerbprozess eingesetzt und kann sich aufgrund von Fehlern in der Produktion zum hochgiftigen Chrom VI umwandeln.

Oft sind Arbeiter/innen in Gerbereien ohne Schutzmassnahmen diesem giftigen Stoff ausgesetzt, was enorme Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben kann. Einige mögliche Folgen sind erhöhtes Krebsrisiko, Erkrankung der Atemwege und Schwächung des Immunsystems.

Aber auch für Konsument/innen stellt dieser Stoff ein potentielles gesundheitsschädliches Risiko dar. Das Chrom kann in Lederprodukten vorkommen und kann bei Hautkontakt zu allergischen Reaktionen führen.

(Ledergerberei in Marokko. Quelle: unsplash)

 

5. Umweltverschmutzung durch Gerbereien

Im Umfeld von Gerbereien kommt es oft zur Vergiftung der Umwelt durch schädliche Chemikalien.

Chrom und andere Chemikalien, die zur Lederherstellung verwendet werden, befinden sich in den Abwässern der Gerbereien.

Aufgrund hoher Kosten für die Entsorgung von Abwässern werden diese in gewissen Regionen unsachgemäss entsorgt und gelangen so in die Böden und Flüsse und schliesslich in die Nahrungsmittelkette.

 

 

6. Herkunft des Leders ist kaum nachzuvollziehen

Der Markt der Felle und Häute zählt zu den weltweit wenigen nicht regulierten Märkten, was bedeutet, dass die Herkunft des Leders unmöglich nachzuverfolgen ist. Zudem ist kaum nachzuverfolgen, von welchem Tier das Leder stammt oder wie die Tiere gehalten werden.

Siegel wie «Made in Italy» beziehen sich ausschliesslich auf den Ort der Lederverarbeitung und es ist meistens so, dass das Leder trotzdem aus China stammt, wo es kaum Gesetze für faire Tierhaltung oder Arbeitsbedingungen gibt.

Ebenfalls zu beachten ist, dass in China auch Hunde und Katzen getötet für ihre Häute werden, weshalb es sein kann, dass ein Lederprodukt, welches wir hier in der Schweiz kaufen, aus Hunde- oder Katzenleder besteht.

 

 

7. Schlechte Tierhaltung

Der grösste Teil des Leders kommt aus den Ländern China, Indien, Vietnam und Bangladesch, in denen es keine greifende Tierschutzgesetze gibt. Es gibt viele Berichte davon, dass Tiere in diesen Ländern grausam misshandelt werden und leiden müssen, bevor sie für ihre Häute getötet werden.

 

Diese 7 Punkte zeigen, weshalb die Verwendung von echtem Leder nicht zukunftstauglich ist. Um einen umweltbewussten Lebensstil zu führen, braucht es eine nachhaltige Alternative.

 

 

Es gibt Hoffnung

Vegane Leder-Alternativen, die durch Upcycling von landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Nebenprodukten hergestellt werden.

 

Hier erfährst Du mehr zu einigen innovativen und umweltfreundlichen Lederalternativen

Hier gehts zu den Produkten aus ApplePeel.

Quellen

Saubere-Kleidung.de
Waterfootprint.org
hausvoneden.de
fluencecorp.com
fao.org
theguardian.com
ethicalgallery.com
fluencecorp.com